wie wichtig findet ihr das Thema Kinder in der Malerei? Findet es jemand kitschig, Kinder zu malen, oder sieht es jemand als vernachlässigtes Thema, oder...?
Würde mich echt mal interessieren´!!
Kennt jemand Künstler, die sich explizit mit diesem Thema beschäftigen?
MfG, Ea
Gast, 2
Hallo,
wie wichtig findet ihr das Thema Sniks in der Malerei?
Hallo ea, da ich ein sehr kindlich angehauchter Typ bin, hab ich natürlich einen Faibel für Kinderbuchillustrationen.
meinst du Kinderportraits und Bilder wo Kinder drauf , meisst von nem Foto abgemalt sind , oder meinst du Bilder FÜR Kinder ?
und dann kommts ganz auf den Künstler und die Machart an. ein 'nur ' abgemaltes Kind ist für mich genauso tot und langweilig , wie eine abgemalte Blume oder Katze.
weil reale Kinder Katzen und Blumen nicht zu toppen sind.
es sei denn, wie gesagt, du hast einen speziellen Stil, der 'Leben' in so eine Abblidung' bringt.
Total vernachlässigtes Thema, die Astrosniks, auf jeden Fall!
Trotz dieser Tragödie frage ich mich, ob es in diesem Forum auch Leute gibt, die es vermögen, ihr übersprudeldes Esprit und ihren intelektuellen Witz auch mal beseite zu lassen und ihren Fokus auf diese nicht unernst gemeinte Frage verlegen könnten??!!
Jetzt im Ernst, ich möchte etwas erfahren und nicht meine Zeit hier totschlagen. Soviele hier scheinen sich mehr an ihren spontanen und künstlerisch irrationalisierten Kommentaren zu erfreuen denn an ihrem eigenen künstlerischen Schaffen!!
MfG, EA!
ea
Danke erstmal für deine Antwort, heliopo:)
In erster Linie meinte ich Kinder als dargestelltes Bildthema, also keine Bilder FÜR Kinder. Naja, wer malt ZB Babys? Würde eben mal sehen, wie andere Künstler mit dem Thema umgehen!!
Martinico bringt hier sehr häufig Bilder von Kindern aus Indien oder Vietnam, die alle sehr ernst drein schauen. Mebert hat schon mal Bilder zur Pubertät reingebracht. Das Thema ist also schon interessant.
Kinder sind "traitmarker" für die Gesellschaft, indem sie insbesondere die Stimmung in der "kleinsten Einheit der Gesellschaft", der Familie wiederspiegeln. Im Gesicht des Alten spiegelt sich mehr das gelebte Leben der Vergangenheit.
Kinder sind häufig ein besonderes Bonbon in den Bildern. Wir Menschen sind von der Natur aus so geschaffen und bekommen unbewusst eine Art schutzgebendes und führsorgenes Gefühl. Halt dieses Kindschema, weshalb wir auch Tiere mit großen Augen sehr süß empfinden. Es gibt auch Ausnahmen, wo ich das Kind als störend oder von der Thematik als völlig daneben empfinde. Wie das Bild " Kleines Mädchen in blauem Sessel" von Marry Cassat. Dieses Bild ist aus meiner Sicht schrecklich.
Dieses Bild hängt derzeit im Mellon Collection, National Gallery, Washington DC. Konnte kein Link dazu finden. Ist jedoch in vilen Bilderbänden, wo es um Meisterwerke der Malerei geht, zu finden.
mich beschäftigt seit langem das thema kinder in unserer heutigen gesellschaft... ich habe dazu eine menge ideen, die ich jedoch mit meinem spärlichen können nicht umsetzen kann. vielleicht gelingt es mir irgendwann und ich traue mich doch an das thema heran.
letztendlich denke ich schon, dass das thema "kinder" zu kurz kommt. mo hat m.e. hervorragende bilder in der richtung! auch h.klein hatte beizeiten gute fotos eingestellt, die mich persönlich berührten.
vielleicht liegt es daran, dass jeder ein stück weit aus seinem eigenen leben malt und die kindheit einfach zu weit zurückliegt.
"kindermalerei" beschränkte sich in vergangenen epochen wohl hauptsächlich auf klassische (auftrags-)portraits der sprösslinge wohlhabender bzw. gesellschaftlich ranghoher menschen (gemälde von thronnachfolgern etc.).
das meistgemalte kind aller zeiten dürfte wohl das christuskind sein. dabei ging´s aber auch nicht um die thematisierung von "kindheit", sondern um den transport religiöser inhalte und symbolik.
ein schlüssel dazu mag sein, dass kinder u.a nicht als kindlich in unserem heutigen sinne gesehen wurden, sondern als miniaturausgaben von erwachsenen. der gesellschaftliche stellenwert war schlicht ein anderer und das allgemeine menschenbild auch.
zeitgenössische darstellung rundäugiger schnullerbacken, die mit einer geballten ladung kindchenschema ganz platt an gängige sentimentalitätsmechanismen apellieren, werden allerdings zu recht in der kunst nicht weiter wahrgenommen.
zu einer künstlerischen auseinandersetzung mit den facetten des themas kindheit, der eigenen verbindung zu ihr, ihren gesellschaftlichen und politischen implikationen etc. gehört dann schon mehr (siehe mo´s bilder z.B.).
Danke Bastian. Ich finde das Bild übrigens überhaupt nicht schrecklich. Es bildet die Langeweile eines verwöhnten Kindes der Oberschicht in seiner überbehüteten, aber reizarmen Umwelt ab. Das ist doch gut.
Ich stimme dir schon zu, dass das Thema Kind in der Malerei mit tiefgründigeren Themen verknüpft werden muss, um Kunst zu werden. ABER: Viele "Kinder-Bilder" scheinen mir etwas weggerückt vom Thema Kind, da (auch bei Mo) das Kind oft einer Puppe gleichgesetzt wird und damit zum verletzlichen Obekt wird!! Mos Bilder wirken oft etwas abschreckend, weil das Kind zur Ausübung von Gewalt benutzt wird. Natürlich ist mir klar, dass das eben mos interpretation ist, und dass man bei dem Thema Kind schnell zum Gegensatz des unschuldigen Kindlichen greift um das Werk zur Kunst reifen zu lassen oder íhm tiefere Bedeutung zu geben, aber manchmal wirkt das auf mich wie eine Vergewaltigung.
Kinder sind eben mehr wie eine lebendige Puppe, sie sind tiefgründige Wesen, die vielleicht noch in einer ganz anderen Welt leben, natürlich sind sie auch Sinnbild der Naivität, aber gerade durch ihre natürliche "Unverdorbenheit" kann man mehr draus machn, als einen zerstörten Puppenkörper zu malen. Mir tut das manchmal ein bisschen weh.
Aber das ist keine Wertung gegen andere, das ist einfach mein Gefühl dazu.
hi ea :-) ich denke, dass in mo´s bildern die kinderfiguren weniger für schrecken der kindheit, als vielmehr für den schrecken des erwachsensein stehen. insofern wäre dann die kinderfigur mehr als symbolischer verweis auf eine nicht-kindliche befindlichkeit zu sehen.
die frage ist, ob der aspekt, den du in erster linie in "kindheit" siehst, sich mit der der darstellung von kindern überhaupt einfangen lässt - zumindest ohne kitschig oder klischeehaft zu sein.
vielleicht müsstest du auch nochmal ganz genau deine eigenen beweggründe reflektieren. möglicherweise stellst du dann fest, dass dein thema eher woanders liegt: in der angst vor verlust gerade dessen, was du darstellen möchtest. dann wäre der künstlerische anspruch aber eben nicht in idealisierender abbildung zu sehen...
Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
Dante Aligheri
Ein göttliches Wesen ist das Kind, solange es nicht in die Chamäleonsfarbe der Menschen getaucht ist. Es ist ganz, was es ist und darum ist es schön. Der Zwang des Gesetzes und des Schicksaals belastet es nicht; im Kind' ist Freiheit allein. In ihm ist Frieden; es ist mit sich selbst nicht zerfallen. Reichtum ist in ihm; es kennt sein Herz, die Dürftigkeit des Lebens nicht. Es ist unsterblich, denn es weiss vom Tode nichts.
Kommt drauf an, was man mit diesem Thema anstellt. Leute wie Helnwein oder Haderer sind bei solchen Motiven doch ziemlich fern jeder verkitschten Sichtweise. Die Frage nach dem Zielpublikum ist auch eine interessante welche. Was wird transportiert?
.. mir genügt schon ein volles Bierglas mit Harfe drauf ;o))
ea
Zu folgendem würde ich noch gerne eure meinung hören: findet ihr ein gutes(kein fotorealismus oder schlechte potraitmalerei) meinetwegen leicht expressionistisches "abbild" einer person(oder eines kindes)kann künstlersich anerkannt werden? oder muss kunst mit tieferen oder vielschichtigen hintergründen behaftet sein? klar, ein guter maler ohne ideen und esprit ist nicht gleich ein künstler, aber ein revolutionärer ideen-denker ohne praktisches können ist doch auch kein bildender künstler...
hmmm, schwierig, zumal rund um solche themen oft diskutiert wird, aber würde mich eben interessieren.
Du, ich habe das nicht gefragt, weil ich meine Arbeit als Kunst oder Nicht-Kunst einstufen wollte, sondern weil es mich einfach interessiert hat. Ich finde eben, das dieses Thema unterbewertet wird und ich nicht viele Künstler kenne, die Kinder thematisieren. das war alles. Und dann tauchte in der Dikussion das mädchen auf dem blauen Sessel auf und ich fragte mich, ob solch eine protrait-malerei heute noch als kunst gälte!! Angriff erfolgreich abgewehrt;)
Liebe ea, eindeutig ja. Zum Kind im blauen Sessel von Mary Cassatt habe ich oben schon was gesagt. Aber stelle doch mal was rein, es würde uns schon interessieren...Wenns gut ist, gibts ´ne Dis´kussion, versprochen.
Ich werde nie Kinder malen. Das psycholoische Potential ist viel zu hoch, viel zu undifferenziert, und viel zu emontional geladen als das ich es wagen würde wider den Stachel zu löcken.
Ich habe mal in einem englischen Forum so eien Diskussion gesehen (weiß aber nicht mehr wo genau) Was ich mir davon behalten habe war : Man sollte nicht zu junge Kinder malen , da sie erst ab einem gewissen Alter Charakterzüge bekommen den ( Babys sind fast alle gleich langweilig) Man sollte sich mit dem Kind beschäftigen (sich mit seiner Art vertraut machen ) dann ist man durchaus in der Lage nach einem Foto was brauchbares zu machen - nur nach Foto wird nix Vom Fotografieren her habe ich festgestellt - wenn Du ein Kind nach dem Essen fotografierst , dann hast Du ein vollgefressenes Gesicht das fast apathisch und dumm dreinguckt
Gast, 12
die abbildung von kindern ist meiner meinung nach nicht unwichtig, da die kindliche realität überaus interessant ist. was daran kitschig ist, kommt vielleicht darauf an - auf den betrachter, auf das behandelte, die darstellung und und und ... dazu möchte ich nicht viel sagen, da sonst schnell wieder die "was ist kunst - was ist kitsch"-diskussion auflodert. es gibt einige künstler, die oft kinder dargestellt haben. Oft wurde "früher" in diesem Zusammenhang auch die Mutter oder die Familie thematisiert, natürlich auch die christliche Variante (die "heilige Familie"). Beispiele sind Tizian, Raffael, Holbein ... In späteren Zeiten fällt mir bspw. Helnwein ein. Man findet man bei ihm einige Darstellungen von Kindern. Inwieweit Helnweins Darstellungen aber dem entsprechen, was Dir vorschwebte, weiss ich nun nicht.
Gast, 13
kinder sind in der malerei genau so wichtig wie blumen, landschaft, akt..., eine pauschale antwort auf "kitsch" gibt´s erst später, wenn das bild gemalt oder fotografiert ist. (sorry, hab die bildhauer usw. vergessen)
Gast, 8
brooklyn schrieb: "zeitgenössische darstellung rundäugiger schnullerbacken, die mit einer geballten ladung kindchenschema ganz platt an gängige sentimentalitätsmechanismen apellieren, werden allerdings zu recht in der kunst nicht weiter wahrgenommen."
...ich denke auch dann noch nicht, wenn die schnullerbacken mandeläugig sind, saure Drops essen und ne U-bahn drumrum gemalt wird ;))
Zu folgendem würde ich noch gerne eure meinung hören: findet ihr ein gutes(kein fotorealismus oder schlechte potraitmalerei) meinetwegen leicht expressionistisches "abbild" einer person(oder eines kindes)kann künstlersich anerkannt werden?
klar, ein guter maler ohne ideen und esprit ist nicht gleich ein künstler, aber ein revolutionärer ideen-denker ohne praktisches können ist doch auch kein bildender künstler...
Ich male Kinderportraits. Ich tue es gern und ausschließlich. Ich male auch Kinder in alltäglichen Situationen ohne den Portraitgedanken dahinter. Mir ist es sch...egal, ob man mich als Künstler bezeichnet oder nicht. Ich tue, was ich gerne mache. Ich diskutiere über die handwerkliche Qualität meiner Bilder, aber sicherlich nicht über die "künstlerisch sozialkritische Komponente". Ich will nicht die Welt verändern. Und wer glaubt, Babies sähen alle gleich aus, sieht zuwenig.
mich beschäftigt seit langem das thema kinder in unserer heutigen gesellschaft... ich habe dazu eine menge ideen, die ich jedoch mit meinem spärlichen können nicht umsetzen kann. vielleicht gelingt es mir irgendwann und ich traue mich doch an das thema heran.
letztendlich denke ich schon, dass das thema "kinder" zu kurz kommt. mo hat m.e. hervorragende bilder in der richtung! auch h.klein hatte beizeiten gute fotos eingestellt, die mich persönlich berührten.
vielleicht liegt es daran, dass jeder ein stück weit aus seinem eigenen leben malt und die kindheit einfach zu weit zurückliegt.
Leutzzz , die annonym im netz auf die Kacke haun und sich so absurd irreal stänkerig benehmen, sind oft die besten Kumpels mit nem großen Herz ! ;-)
Du findest "Ich hasse Kinder" auf die Kacke hauen?! Ich musste grad an Christian´s Gedanken denken, ...bla...Der Schlumpf der immer stänkert..Aber egal...Ich hasse Rechtfertigungen ;) Ps.: Was bitte ist irreal_
Kinder sind eben mehr wie eine lebendige Puppe, sie sind tiefgründige Wesen, die vielleicht noch in einer ganz anderen Welt leben, natürlich sind sie auch Sinnbild der Naivität, aber gerade durch ihre natürliche "Unverdorbenheit" kann man mehr draus machn, als einen zerstörten Puppenkörper zu malen. Mir tut das manchmal ein bisschen weh.
Aber das ist keine Wertung gegen andere, das ist einfach mein Gefühl dazu.
wie sehen das die andern?
Ich denke, dass genau aus diesem Grund so viele Menschen naiv wirkende Bilder Ihrer kleinen Lieblinge malen! Vielleicht nicht unbedingt Kunst, aber doch von enormer Bedeutung für den Künstler. Liegt vermutlich an der extremen Endlichkeit der Kindheit. Bei meinen eigenen Kindern beobachte ich jedenfalls mit großem Bedauern die schnelle Entwicklung zum Erwachsenen - aus zugegeben rein egoistischen Motiven ;).
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