Kunst als Gesellschaftskritik
- Gast, 9Es ist ja irgendwie so, dass sich die herrschende Klasse der sozialkritischen Kunst bedient und sich auf diese Weise ihr Gewissen reinwäscht, indem solche Kunst in Mussen zu sehen ist. Als sozialkritischer Künstler muss man ein enfant terrible sein und sich nicht benutzen lassen von der herrschenden Politik - keine Anbiederung mit netter Musik und Sekt und Selters und Scheinreden darüber, was will der Künstler uns sagen. Ich hab so die Schnauze voll von dem künstlerischen Gesülze.
- Frank Czieczorin 10 Jahren wirst Du erst Verstanden ,wenn ich mir Deine Bilder so anschaue...was haste denn da gemacht?Kreide auf auf Papier)das ist tanz
einige Tausend Jahre alt...jetzt bin ich hier,in 10 Minuten hoffentlich auch noch... - Gast, 5
Der Bauhaus-Stil kotzt mich an. Diese leblose Funktionalität ist so widerwertig und seelenlos.
Ich verstehe nicht wie und warum man die Bauhaus-Bewegung so glorifiziert und in den Himmel hebt.
die bauhäusler gehörten zu den ersten, die sich gedanken machten, wie zb. baut man wohnungen, die so günstig sind, dass sie sich jeder arbeiter leisten kann. wie muss geschirr aussehen, das keine überflüssigen schnörkel hat, aber trotzdem form und stil, so dass sich das jeder leisten kann, und die handwerker keine hungerlöhne dafür kriegen. dasselbe haben sie bei kleidung, büchern, kinderspielzeug usw. versucht. sie waren natürlich nicht die einzigen, die sich damals damit beschäftigt haben, aber soweit ich weiß die ersten, die sich ein ganzheitliches konzept überlegten, das sämtliche lebensbereiche einschloss. somit haben sie praktisch das moderne design mitbegründet. manchen von uns kommt das alles vielleicht widerwärtig und seelenlos vor, weil wir im überfluss leben und uns langweilen, aber damals waren das existentielle probleme auf die antworten gefunden werden mussten.
Genau! - Gast, 7
[quote="p232849"] [quote="p232828"]Der Bauhaus-Stil kotzt mich an. Diese leblose Funktionalität ist so widerwertig und seelenlos.
Ich verstehe nicht wie und warum man die Bauhaus-Bewegung so glorifiziert und in den Himmel hebt.
Nanana, ich bin selbst Bauhäusler!
Zunächst: Was als Nachkriegsarchtiktur und "sozialen Wohnungsbau" ins kollektive Gedächtnis einfloß, ist eine kostengünstige Perversion des Bauhausgedankens.
Architekten wie Neufert sind nach '45 damit bekannt geworden, Lehrbücher für Architektur geschrieben zu haben, in denen Mindeststandards für Wohnungen festgelegt wurden. Die nach solchen Standarts in West und Ost gebauten Häuser und Wohnungen haben mit dem Bauhausstil nur noch gemeinsam, dass sie natürlich aus vorgefertigten standartisierten Elementen gefertigt wurden, die dann im Ergebnis wegen ihrer Kastenförmigkeit dem Bauhausstil ähneln.
Wer einmal schöne Baushausarchtiktur sehen will, sollte Chicago und Tel Aviv besuchen. Gerade in Tel Aviv gibt es ganze Straßenzüge, die mittlerweile unter Denkmalschutz stehen, weil sie kulturhistorischen Wert und Bedeutung besitzen. Darüber hinaus sind diese Bauten bildschön. In Dessau stehen noch ein paar winzige architektonische Arbeitsproben in Form der ehemaligen Meisterhäuser.
Gropius und das Bauhaus sind bekannt geworden durch eine im besten Sinne sozialistische Weltanschauung. Sie haben speziell für Arbeiter lichtdurchflutete geräumige und funktionale Häuser gebaut, die kostengünstig hersgestellt für jeden erschwinglich sein sollten. Diesen Gedanken haben sie überall auf der Welt verbreitet. Ob Sozialwohnung, Villa oder Wolkenkratzer: Der knappe Bauhausstil hat auf der ganzen Welt Freunde, bis zum heutigen Tag. Bauhausstühle sind mit Sicherheit noch in jedem zweiten Arztwartezimmer zu finden.
Der Bauhausgedanke findet sich heutzutage z.B. noch ganz konkret in kostengünstigen erweiterbaren Möbelelementen, die sich jeder leisten kann.
Kein guter Architekt ist vom Bauhaus unbeeinflusst. Bauhaus ist das diametrale Gegenstück zu Prunk, Verschwendung und Monumentalität. - Gast, 7
Der Bauhaus-Stil kotzt mich an. Diese leblose Funktionalität ist so widerwertig und seelenlos.
Ich verstehe nicht wie und warum man die Bauhaus-Bewegung so glorifiziert und in den Himmel hebt.
Man muss eigentlich noch was zu diesem Beitrag schreiben, damit hier sowas nicht irgendwie im Raume stehen bleibt.
Zur Archtektur und zum Design wurde bereits was gesagt.
Schon am Bauhaus Weimar waren die besten Künstler ihrer Zeit versammelt, die da wären: Kandinsky, Klee, Schlemmer, Itten, Moholy-Nagy und Feininger. Wenn man den unscheinbaren Seitenflügel des Gebäudes in Weimar betritt und die Wandmalereien von Oscar Schlemmer sieht, hat man keine leblose Funktionalität vor Augen, sondern schräge und wirklich ausgeflippte Ideen. - Aus den zwanziger Jahren.
Ich glaube am wenigsten muss man noch zu Paul Klee sagen. Es gibt wahrscheinlich kaum etwas Positiveres und Lebensbejahenderes als sein Werk.
Die Bauhäusler waren in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Freunde von Jazz- Musik und fernöstlichen Philosophien. Erst die Nazis haben sie von Weimar nach Dessau, von Dessau nach Berlin und dann nach Chicago weggeekelt. Für den katastrophalen Sozial- und Plattenbau der Navchkriegszeit sind sie nicht verantwortlich. Das müssen andere verantworten.
Die Architekten unter den Baushäuslern haben in den Staaten weiter gewirkt. Viele sind nach Palestina gegangen. Ich habe es schon angesprochen, es gibt nirgendwo auf der Welt mehr Bauhaus- inspirierte Häuser als in Tel Aviv. Ganze Straßenzüge sind dort Baudenkmäler der Neuzeit.
Von wegen seelenlos, das sind Stein gewordene neuzeitliche Utopien, die einen unschätzbaren Wert kraft der in ihnen verkörperten Ideen haben. Etwas das sonst dem nahen Osten völlig fremd ist. Dort herrscht ja bis zum heuten Tag das Ideal mittelalterlicher und überschwänglicher Üppigkeit.
http://www.artlog.co.il/telaviv/list.html
https://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/tel-aviv-bauhaus-stil-und-meeresrauschen_aid_344434.html
In diesen Links, ein winziger Eindruck. Dort ist Einiges nicht unterscheidbar von heutigen Gebäuden. Man darf deshalb nicht vergessen, dass diese Häuser uralt sind! Seite 2 von 10 [ 194 Beiträge ]
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