Kunst in den Goldenen Zwanzigern
Gast , 1 Kunst in den Goldenen Zwanzigernkürzlich gehaltenes Referat, hoffe ihr könnt was damit anfangen :)
Gliederung: 1. Begriffserläuterung „goldene Zwanziger“
2. Dadaismus
3. Surrealismus
4. Neue Sachlichkeit
5. Bauhaus
1.Begriffserklärung „goldene Zwanziger“
Die Goldenen Zwanziger umfassen den Zeitabschnitt 1924-1929, da es nach der Stabilisierung der Rentenmark, Einführung der Reichsmark und langsamer Beruhigung in der Politik wieder aufwärts ging.
Man spricht in dieser Zeit auch von Blütezeit der deutschen Kultur und Wissenschaft.
Somit gab es Veränderungen und Erfindungen in den neuen Medien (Radio, Kino), der Literatur, der Musik, der Mode und der Kunst.
Warum erlebte die Musik, die Kunst u.s.w. einen so großen Aufschwung der vielen Veränderungen mit sich brachte?
Esliegt daran, dass die Leute nach dem Krieg nicht zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren konnten und auch nicht wollten. Es hatte sich einfach zu viel geändert, denkt an die Auftteilung der Gebiete (13% Gebietsabgabe), die Inflation, die großen zurückgebliebenen Zerstörungen, die Neuordnungen, die hohe Arbeitslosigkeit und Sterberate und die Abzahlungen..
Das Bedürfnis nach Ablenkung und Neuem wurde immer größer. So erlebten Kino, Varieté, Radio, neue Mode und Sport (besonders Boxen und Fußball) eine Hoch-Zeit.
In der Musik griff man zu neuen Mitteln, es entstand die Zwölftonmusik von Schönberg. Auch der Jazz kam von Amerika nach Deutschland.
Die Kunst suchte in der Zeit neue Wege sich auszudrücken. So entwickelten sich nach und nach weitere neue Stile.
Der Dadaismus begann bereits 1916, noch während dem ersten Weltkrieg und verbreitete sich in ganz Europa. Das Wort „Dada“ bedeutet so viel wie „Pferdchen“ oder „Steckenpferd“ in der franz. Kindersprache. Es sollte die Antwort sein, auf die durch den ersten Weltkrieg fragwürdig gewordene bürgerliche Kultur. Es war also ein Protest gegen den ersten Weltkrieg, der durch Banalität und Sinnloses dargestellt wurde, z.B. durch Lärmmusik, Simultanvorträge, Zufallsgedichte, Photomontagen und Collagen aus Zeitungsausschnitten, Photos und Alltagsgegenständen.
Es gab keine bestimmten Grundlinien an denen sich die Künstler orientierten, sie hatten alle nur das gleiche Ziel, die verlogenen und scheinheiligen Werte und Ideale der bürgerlichen Gesellschaft zu enttarnen und zu zerstören. (so sagte damals Hans Arp, einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus.)
Der unmittelbare Nachfolger des Dadaismus, war der Surrealismus ab 1924, der sich aus verschiedenen Richtung der Dadabewegung (und Pittura Metafisica) entwickelte. Surrealistisch bedeutet so viel wie „ über, neben der Wirklichkeit“. Die Errungenschaften in der Wissenschaft mit Sigmund Freud (das Unbewusste) und Albert Einstein (Relativitätstheorie) brachten den Künstlern neue Haltung gegenüber dem Leben und das Achten auf Vorahnungen, Assoziationen, Träume, Fantasien, Unbewusstes usw..
Man unterscheidet zwischen absolutem Surrealismus und veristischem Surrealismus.
Der absolute Surrealismus verzichtet auf die Wiedergabe von Bildgegenständen. Durch spontane Form und Farbe sollte beim Malen den Entstehungsprozess von Träumen nachempfinden. Bedeutendster Vertreter war Joan Miró.
Die zweite Richtung, der veristische (lat.verus-wahr - wirklichkeitsgetreue Darstellung) Surrealismus, wurde vertreten durch Max Ernst, René Magritte und Salvador Dali. Hierbei ist im Gegensatz zum absoluten Surrealismus, nicht der Entstehungsprozess wichtig, sondern viel mehr der Inhalt. Mit äußerster Präzision werden hier die dargestellten Bildgegenstände und Landschaften gezeigt, fast wie ein Foto erscheinen sie. Dennoch ist deren Existenz aber in Wirklichkeit nicht möglich.
Die Neue Sachlichkeit entwickelte sich um ca. 1922 in der Kunst, der Literatur und der Architektur. Dazu gehörten damals alle Künstler, die sich nicht dem vorherigen Expressionismus, dem Surrealismus oder der abstrakten Kunst anschlossen.
Sie bemühten sich um Objektivität, Nüchternheit und Distanziertheit bei der naturnahen Wiedergabe von Menschen, Maschinen und Umgebung. (Beim Theaterspiel dominierten ebenso Nüchternheit und Sachlichkeit)
Die Neue Sachlichkeit ist einzuteilen in mehrere Richtungen: veristischer Expressionismus, magischer Realismus, sozialer Realismus.
Der veristische Expressionismus (verus lat. - wahr) setzte sich konkret mit der Politik der Weimarer Republik auseinander. Einer der bedeutendsten Vertreter neben Max Beckmann war Otto Dix, der den Schrecken des Stellungskrieges durch überrealistische Farborgien darstellte. Er selbst war im Krieg Artillerist. Seine Bilder vermitteln keinen Glauben mehr an eine Welt, die sich zum besseren wenden könnte.
Der magische Realismus beschäftigte sich mit dem Alltag. Die Schauplätze waren meist Straßenecken, Häuserzeilen, Maschinenhäuser, Wohnzimmer, Dachböden usw.
Der bekannteste Vertreter des "Magischen Realismus" ist Franz Radziwill.
Das Anliegen des sozialen Realismus wurde insbesondere von Käthe Kollwitz (sie verlor ihren 18jährigen Sohn im Krieg) vertreten, die mit ihren sozialkritischen Lithographien und Zeichnungen den grauen Alltag vor allem der Arbeiter, Mütter und Kinder thematisierte. (Ende 1920 -> sozialistischer Realismus verordnet von Stalin, alles andere verboten – zeigte unbeirrbaren Optimismus, vor allem gegenüber der marxistischen Gesellschaftsordnung)
Neben den drei Kunstrichtungen gab es noch eine Richtung, die sich nicht nur ausschließlich mit Kunst befasste. Sie wurde „Bauhaus“ genannt.
1919 gründete Walter Gropius in Weimar das Staatliche Bauhaus - eine Schule für Architekten, Künstler und Designer, an der Modernität und Funktionalität und neue Produktionsformen erprobt wurden. Hier konnten Künstler mit Visionen experimentieren und eine neue, zeitgemäße Formensprache entwickeln. Zuerst wurde der neue Stil von der Bevölkerung abgelehnt und vor allem die Nazis sagten ab 1924 dem Bauhaus Feindschaft an und bezeichneten die Kunst „Negerkultur“.
Durch die neue konservative thüringische Regierung musste das Bauhaus 1925 seinen Sitz nach Dessau verlegen, weil sie finanziell nicht mehr unterstützt wurden.
Angesichts der großen Wohnungsnot in der Weimarer Republik erschien eine Reform des Wohnungsbaus dringend notwendig: Allein in Berlin fehlten im Jahr 1925 rund 100.000 Wohnungen. So brachte das Bauhaus neue Maßstäbe und durch neue Finanzierungsformen wie die Hauszinssteuer wurde das Bauen verbilligt.
Nach ihrer Machtübernahme zerschlugen die Nationalsozialisten das Bauhaus 1933.
Trotz der anfänglichen Ablehnung prägte der Stil zahlreiche Künstler und Architekten.
Künstler, die am Bauhaus lehrten waren: Lyonel Feininger
Wassiliy Kandinsky
Johannes Itten
Oskar Schlemmer
Paul Klee usw
Die goldenen Zwanziger endeten mit der Weltwirtschaftskrise 1929.
Quellen: Duden Kunstgeschichte 2
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