Bildnis – Krieg – Kriegsdienst – Wehrerziehung
- Von Thomas Bühler (Künstlergruppe Melpomene) hochgeladen im Album Tuschezeichnung getönt weiß gehöht am 16.05.2010
Pressetext Kunstpreis Galerie Achtzig 2010: Der Berliner Grafiker, Zeichner und Maler Thomas Bühler besetzt den 10. Platz im Wettbewerb. Mit seinem Werk „Wohin des Weges“ (Tusche mit Feder und Pinsel, weiß gehöht, 53 x 26,5 cm) konnte er die Jury überzeugen. Seine Werke sind durchgängig in Erdtönen gehalten und beschäftigen sich mit dem Fantastischen und Mythischen. Dem Betrachter seiner Bildwelten begegnen Engel, Zyklopen oder Schlangen, die vor einer fantastischen, oft ins Groteske übersteigerten Welt agieren. In dem Werk „Wohin des Weges“ bildet ein männlicher Kopf das Zentrum des Bildes. Am unteren Rand nimmt man ein Kind wahr, das bizzarrerweise eine Soldaten in einer Art von Geschirr vor sich herführt. Von dem Soldaten ist nur der Oberkörper sichtbar, da er sich durch eine Art von Gewässer zu dem Männerkopf zu bewegen scheint. Die groteske Übersteigerung erreicht ihren Gipfel in der Treppe, die direkt in den Kopf des Mannes führt und die von dem Kind-Soldaten-Gespann angesteuert wird. Unschwer zu erkennen ist, dass der Mann leidend ist: Er scheint zu weinen und sein Gesicht ist traurig und ausdruckslos. Die Tatsache, dass der Kopf des Mannes noch gedoppelt erscheint und an den oberen Bereich seines Kopfes weitere menschliche Gestalten anschließen, die aber zum oberen Bildrand hin in einer amorphen Masse unendlichen Leidens verschmelzen, macht diesen Männerkopf zum Sinnbild menschlichen Leidens schlechthin. Möglich wäre eine Lesart des Werkes als Sinnbild der Unmenschlichkeit des Krieges, der zwar von Soldaten ausgeübt wird, hinter dem aber als lenkende Kraft die spielerische Willkür, hier in der Gestalt des Kindes symbolisiert, steht.
Titel | Wohin des Weges |
Material, Technik | Tusche mit Feder und Pinsel, weiß gehöht |
Format | 53 x 26,5 cm |
Jahr, Ort | Berlin 2010 |
Tags | |
Info | 4910 7 7 3 5.3 von 6 - 11 Stimmen |
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