Kunst – Künstlerin – Freiheit
Titel | Freie Kunst von freien Künstler*innen |
Jahr, Ort | 2020 |
Preis | Anfrage stellen |
Tags | |
Kategorien | |
Info | 961 10 1 4.8 von 6 - 4 Stimmen |
Titel | Freie Kunst von freien Künstler*innen |
Jahr, Ort | 2020 |
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Info | 961 10 1 4.8 von 6 - 4 Stimmen |
MFG!
kunst sollte überhaupt nix mit geschlecht zu tun haben - oder malen die künstler mit dem pimmel und die künstlerinnen mit ihrer muschi? kunst ist kunst und sex ist sex! hoffentlich.
Deine Beiträge auf dieser Seite sind für mich hochgradig befremdlich (andererseits steht unser Streit aber vielleicht auch beispielhaft für den immer schwieriger werdenden Gedankenaustausch in unseren hysterisch überkorrekten Zeiten). Wie du hier maßregelst, man solle sich gefälligst der Gender-Sprache bedienen, sich als Mann mit seinen Wortbeiträgen kürzer halten etc. - dieses Maß an Intoleranz und ideologischem Eifer hätte ich dir nie im Leben zugetraut.
Ich lasse mir ungern meine Wortwahl oder die Länge meiner Beiträge (manche Sachen lassen sich nun mal kaum im Twitter-Stil verhandeln) vorschreiben - das wäre dann wohl meine Sollbruchstelle ...
Ich werde mich in nächster Zeit hier erst einmal rausziehen und Platz für die Künstler*innen machen, die dir gesinnungstechnisch genehmer sind.
Nichtsdestotrotz möchte ich dir noch einmal das Buch von Rauterberg ans Herz legen - vielleicht erkennst du dich darin ja an der einen oder anderen Stelle wieder ...
"SPaco du bewegst dich auf sehr sehr dünnem Eis! Abfällige Bemerkungen zur gendersensiblen Sprache sollten auch hier auf KN nicht so einfach durchgehen!! "
Obbi, ich bin jetzt etwas irritiert - ist das dein Ernst oder (hoffentlich) Ironie?
Für mich ist einerseits die (gesellschafts)politische Seite ganz klar - jeder sollte gesellschaftlich, ökonomisch etc. gleich und mit Respekt behandelt werden. Ich hab z.B. auch überhaupt kein Problem damit, wenn Frauen mehr verdienen als Männer oder Schwule und Transgender - um Gottes willen, warum nicht? Allein die Leistung sollte zählen. Und auf vielen Politikfeldern sollte unser Land noch viel liberaler werden (am besten mit Holland als Vorbild).
Eine ganz andere Sache ist für mich aber die Sprache (und ich denke, ich habe durch mein sprach- und literaturwissensch. Studium eine höhere Expertise als die meisten, die der Gendersprache aus welchen Gründen auch immer das Wort reden) - nie im Leben werde ich diese gedrechselte Gender-Sprache anwenden.
In der Sprache gibt es auch sowas wie Sprachästhetik und Sprachökonomie, die beide durch diese bürokratische Gender-Sprache m.E. mit Füßen getreten werden.
Und ehrlich gesagt finde ich es beängstigend, dass uns dieser Polit-Sprech immer mehr von den Ämtern, Radioprogrammen etc. von oben auferlegt wird, obwohl sich lt. Umfragen sogar die Mehrzahl der Frauen gegen diese Kunstsprache ausspricht.
Wenn jede politische Partei ihr Parteiprogramm in der deutschen Sprache - ein Werkzeug, das täglich von ca. 100 Mio. Menschen in Europa tagtäglich benutzt wird und die eh schon kompliziert genug ist - abgebildet sehen will, kann man den Laden gleich zusperren, denn dann wird die Kommunikation praktisch unmöglich gemacht ...
Und wenn schon die Sprache verwursten, dann könnte man das auch gleich richtig machen: Man könnte versuchen, die Menschen z.B. nicht nur in der Genderfrage, sondern auch in ökologischen Aspekten qua Sprache zu besseren Menschen zu erziehen. Hier wieder das Gleiche in grün: Ich war schon immer für einen grundlegenden Wandel in der Art unseres Wirtschaftens und Lebens (ich kann z.B. alle Flüge in meinem ganzen Leben an 2 Händen abzählen und mein letzter Urlaub liegt 25 Jahre zurück), aber auch dieser Aspekt sollte sich für mich nicht in der Sprache als erzieherisches Druckmittel wiederfinden, vielleicht dadurch, dass man die Natur immer miterwähnen oder mitdenken sollte, z.B. in der Art von "Bürger*#innen" und dabei steht die Raute für Respekt vor der Natur oder sowas. Und irgendwann wird jeder, der die Raute nicht mit integriert, als reaktionäres Umweltschwein o.ä. verunglimpft. Auch wenn sich das lächerlich anhören sollte, ist es für mich nur unwesentlich lächerlicher als die Gendersprache - tut mir leid.
Deshalb wäre ich sehr dafür, dass die Frauen knallhart Ihre Lohnforderungen und sonstigen Rechte durchsetzen (das wäre für mich von deutlich höherer Priorität) und in dieser Sache ihre Kräfte bündeln, anstatt uns zu unaussprechlichen Wortungetümen zwingen zu wollen.
Schließlich und endlich noch meine Buchempfehlung zur momentanen politischen Überkorrektheit, die auch einen erheblichen Schuss Intoleranz gegenüber Andersdenkenden (ich denke, der "SPaco" war kein Ausrutscher!) und einen hohen Grad an Eitelkeit bei den um Deutungshohheit ringenden Eiferern offenlegt: Hanno Rauterberg: "Wie frei ist die Kunst?" aus der edition suhrkamp - sehr klug und ausgewogen geschrieben. Und interessant, wie sich auch auf dem Gebiet der Kunst immer wieder eine Minderheit zusammentut und möglichst laut über die Sozialen Medien rumkrakeelt und alle Anderen maßregelt, um irgendwas zu verhindern oder etwas anderes gegen die Mehrheit (ohne irgendeine Diskussion zu akzeptieren) durchzusetzen - egal, wie absurd die Vorwürfe oder Forderungen auch sein mögen. Der aufgebaute Druck wird dann meist so groß, dass die Mehrheit ihm dann meist nachgibt. Finde ich persönlich sehr verstörend ...
Klingt ein bisschen wie Dörte Hausten, geschiedene Knülling-Dingeldey ...
Interessante Abwandlung von "freie Fahrt für freie Bürger".