- Von Guru hochgeladen im Album Gurus neue fantastische Welt von Kaladun am 21.12.2024
Die Eroberung von Kaladun
Es war ein Morgen, der sich in die unendliche Weite von Kaladun hinein erstreckte. Die weißen Heiligen, in ihren wallenden Gewändern wie aus strahlendem Elfenbein, standen auf den weiten weisen Blumenwiesen, die wie ein Meer aus Schnee und Licht schimmerten. Ihr Ziel war klar: die weißen Soldaten mit ihren furchtbaren Panzern aus gebürstetem Stahl sollten aus diesem heiligen Land vertrieben werden.
Die Heiligen, die ihre Gebete in den Wind schickten, spürten den Widerstand, der in der Luft lag, als sie auf die glänzenden Maschinen zugingen. Ihre Gewänder wehten wie fallende Orchideenblätter im Wind, aber ihre Herzen waren nicht von dieser Welt. „Für den Frieden!“, rief der oberste Heilige, seine Stimme hallte über die weite Ebene. Doch das Echo, das zurückkam, war das Rasseln von Ketten und das Brummen der Motoren.
In der Ferne versammelten sich Demonstranten. Ihr Lärm war ein wütendes Murmeln, das sich zu einem ständigen, schrillen Schrei steigerte. „Frieden!“ brüllten sie, ihre Gesichter verzerrt von der Anstrengung, ihre Botschaft zu verbreiten. Sie hielten weiße Plakate mit roten Peace-Zeichen hoch, die im Wind flatterten. Doch ihre Worte prallten gegen die stählerne Mauer der Soldaten ab, deren Panzer wie zähe, unbewegliche Gebirgsmassive im Wind standen.
Über all dem, als ob der Himmel selbst das Geschehen beobachtete, flogen weiße Urutaus. Sie zogen silberne Linien in die Luft, ihre Körper bogen sich in eleganten Bögen, als sie die weißen Abgasschleier der Kriegsmaschinen durchbrachen, um sich in die Weiten des Himmels zu schrauben. Ihre Präsenz war ein seltsames Symbol, das weder Hoffnung noch Verzweiflung ausstrahlte – nur das Bild einer Welt, die sich selbst in einem stetigen Fluss von Veränderung fand.
Die weißen Bäume, die den Rand des Feldes säumten, hatten keine Blätter, sondern Totenköpfe, die im Wind heulten, als ob sie einander Geschichten aus längst vergangenen Tagen erzählten. Diese Bäume, unermüdlich in ihrem stillen Warten, schienen mehr zu wissen als die Heiligen, die Soldaten und die Demonstranten zusammen. Sie hatten gesehen, wie die Welt sich veränderte, wie der Frieden kam und ging, und wie der Krieg sich immer wieder in die Herzen der Menschen schlich.
Doch plötzlich, mitten in der chaotischen Stille, als der Wind das letzte Wort zu sprechen schien, brach etwas auf. Ein leises Murmeln, das sich zu einer Melodie formte, verbreitete sich von den Heiligen bis zu den Soldaten, von den Soldaten bis zu den Demonstranten. Es war ein leises Flüstern, das die Menschen durchdrang, ihre Wut und ihre Ängste verschwinden ließ.
Die Heiligen gingen einen Schritt auf die Soldaten zu. Die Soldaten hielten an, ihre Maschinen verstummten. Die Demonstranten begannen, sich vorsichtig den Heiligen zu nähern. Ihre Plakate senkten sich langsam, als ob sie den Wind in einem neuen, unbekannten Rhythmus erlebten. Es war der Moment der Stille vor dem Sturm – und doch war dieser Sturm kein Krieg, sondern ein sanfter, fast zärtlicher Wandel.
Und dann, als alles zu einem seltsamen Einklang gekommen war, umarmten sich die Heiligen, die Soldaten und die Demonstranten. Sie schlossen ihre Augen, als wollten sie die Welt umarmen, die sie gemeinsam bewohnten. Ein Frieden, so leise wie die weißen Urutaus am Himmel, legte sich über Kaladun. Und für einen Moment schienen die weißen Bäume zu flüstern: „Wir haben gewonnen.“
Titel | "Die Eroberung von Kaladun" - Guru´s Kalender 2025 |
Material, Technik | Digitales |
Jahr, Ort | 2024/outer space |
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